Dialog zu Lean Startup

Lean Startup 

Im Gegensatz zum CoCreation oder dem Design Thinking ist der LeanStartUP-Ansatz scharf umrissen.Noch existiert hier im großen und ganzen nur eine Schule, welche im Buch von Eric Ries ziemlich nachvollziehbar dargelegt ist. Daher soll hier lediglich auf einen für Management Y wichtigen Begriff genauer eingegangen werden: Das Minimum Viable Product, kurz MVP.

Minimum Viable Product

Das Minimum Viable Product ist das zentrale Werkzeug im Lean-Startup – Ansatz (LSA). Grundgedanke des MVP ist es, mittels Prototypen mit minimalem Aufwand möglichst viel über Markt, Kunden oder Technologie zu lernen.

Dabei geht es im LSA konträr zum üblichen Verständnis von Prototypen nicht darum ein Produkt oder einen Service zu testen. Vielmehr gilt es zunächst, Hypothesen, d.h. Annahmen die einem Produkt zugrunde liegen zu testen.  Nehmen wir als Beispiel einen Low-Budget-Arbeitsplatz – Pizzalieferdienst. Zwei grundlegenden Annahmen auf denen dieser Service beruht könnten sein:

  1. Eine hinreichend große Kundengruppe würde gerne Pizza am Arbeitsplatz essen.
  2. Kunden wären bereit ihre Pizza schon morgens vorzubestellen.
  3. Die Kantine duldet den Verzehr von „fremdem“ Essen.

All diese Annahmen müssen zutreffen, sonst funktioniert der geplante Service nicht. Jedoch lassen sich all diese Annahmen testen, ohne auch nur einen einzigen Pizzaofen,  Kurier, ein einziges Auslieferfahrzeug oder Bezahlsystem angeschafft zu haben. So könnte Hypothese 1 über eine Baukasten-Website mit Bestellfunktion und einem Stapel Werbeflyer getestet werden. Sollte so tatsächlich jemand bestellen,  wird die Bestellung eben an den nächstbesten Pizza-Lieferant weiter geleitet. Oder das Team nimmt die Auslieferung selbst in die Hand, und nutzt die Gelegenheit, um vom ersten zahlenden Kunden Feedback einzuholen.

So können nach und nach alle Hypothesen getestet werden. Sollte sich eine Annahme nicht bestätigen, muss das Produkt angepasst werden. Falls z.B. Hypothese 3 nicht zutrifft, könnte das Produkt zu einem B-to-B-Angebot modifiziert werden, welches sich an Kantinen richtet. Eine neue Hypothese könnte dann lauten: Kantinen haben Interesse an Essens-Zulieferung in Stoßzeiten o.Ä.

Ziel ist es, die Dauer eines Iterations- Zyklus so kurz wie möglich zu halten. Insbesondere bei Produkten, von denen mit geringem Aufwand viele Varianten erzeugt werden können, wie Z.B Software, Services oder Eiscreme-Geschmäcker, kann so ein schnelles „durchprobieren“ schnell auf einen erfolgsversprechenden Weg führen. Auch  hierfür sind im LSA verschiedene Techniken wie das Split – oder Multivariant-Testing vorgesehen.